LaMedica - Eine multimediale online Lehr- und Lernplattform
Sylvia Stracke 1Wilfried Scholz 2
Richard Melamed 3
Freddi Gaisler 4
Melissa Blau 5
Reinhard Friedl 6
1 Universitätsklinik Ulm, Abt. Innere Medizin II, Sektion Nephrologie, Ulm, Deutschland
2 Universität Ulm, Kompetenzzentrum E-Learning in der Medizin, Ulm, Deutschland
3 Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Frankfurt/Main, Deutschland
4 Syngate GmbH, Tübingen, Deutschland
5 BG-Klinik Tübingen, Klinik für Unfallchirurgie, Tübingen, Deutschland
6 Universität Ulm, Klinikum, Ulm, Deutschland
Zusammenfassung
Das Projekt LaMedica (http://www.lamedica.de) hat zum Ziel, eine multimediale Lehr- und Lernplattform zu entwickeln, Inhalte für die Medizin zu erstellen und diese in die Lehre zu implementieren. Es wurde eine on-line Autorenumgebung geschaffen, die sehr unterschiedliche didaktische Ansätze unterstützt: systematische und vernetzte Wissensvermittlung, fallbasiertes Lernen, Erstellung von Vorlesungen und Lernerfolgskontrolle. Die Lehrinhalte können zielgruppenspezifisch aufbereitet und dargestellt werden und richten sich insbesondere an Studenten, Ärzte in der Weiterbildung und Fachärzte. Eine on-line Medien-Datenbank unterstützt die Wiederverwendung und den Austausch von Inhalten auf der Basis eines Content-Management-Systems durch Verwendung des Learning Objects Metadata Standards (LOM). Die Förderung erfolgt durch das BMBF (FKZ NM054A).
Zentrale Ergebnisse aus dem Projekt
Zu den komplementären Fachgebieten Herzchirurgie - Kardiologie, Urologie - Nephrologie, Unfallchirurgie - Radiologie wurden folgende medizinische Inhalte multimedial aufbereitet:
- Authentische, interaktive Fälle zu den Themen Notaufnahme, Operationssaal, interdisziplinäre Konferenzen und Diagnostik
- Die Fälle basieren auf digitalisierten und anonymisierten Patientenakten (Archiv)
- Darstellungen von Krankheitsbildern und Operationsatlanten (Medicarta)
- Vorlesungen.
Die LOM-basierte Mediendatenbank enthält über tausend Videos, Tonsequenzen, Bilder, Texte sowie 2D und 3D Animationen. Viele Inhalte und die Autorenumgebungen sind international freigeschaltet, frei zugänglich und mit Standard-Browser-Software von fast jedem Rechner zu bedienen. In prospektiv-randomisierten Studien wurde eine umfassende psychometrische und Lernerfolgsevaluation durchgeführt.
Integration der Ergebnisse an den beteiligten Hochschulen
Einsatz in der Lehre und Evaluation
- im Rahmen von curricularen Wahlpflichtveranstaltungen (seit WS 2002/2003)
- als curriculare Pflichtveranstaltungen (ab WS 2003/2004)
- in Vorlesungen (seit WS 2002/2003)
- zur Umsetzung der neuen ÄApp0: multimedialer Kleingruppenunterricht oder Selbststudium in Kombination mit Praxisveranstaltungen (seit WS 2002/2003).
Auszeichnungen
Das Wahlpflichtpraktikum Lamedica - CardioOP (uni Ulm) wurde von einer unabhängigen Jury nach einer bundesweiten Ausschreibung aus 48 Mitbewerbern unter die 5 Finalisten für den Lehrpreis "Virtuelle Hochschule Baden-Württemberg 2003" gewählt Bewertet wurden insbesondere "Zugänglichkeit, Handhabung und Mehrwert im Vergleich zu traditionellen Lehr- und Lernmaterialien".
LaMedica wurde beim Multimediatransfer 2005 unter 115 Einreichungen unter die 20 besten Lern- und Multimediaanwendungen gewählt und ausgezeichnet.
Beteiligte Hochschulen
Projektpartner:
1. Universitäten Ulm (Herzchirurgie und Nephrologie),
2. Frankfurt (Kardiologie), Tübingen (Unfallchirurgie und Radiologie);
3. Würzburg (Kardiologie),
4. Wien (Institut für Informatik und Wirtschaftsinformatik);
5. Pädagogische Hochschule Heidelberg.
Assoziierte Partner:
1. SynGate GmbH (Tübingen),
2. Exclam (Düsseldorf),
3. 3D-Eyes (Tübingen).
Literatur
[1] Melamed RJ, Friedl R, Engl T, Lanwert S, Preisack MB, Jonas D, Bickeboller. LaMedica. The medical education academy on the internet. Urologe A. 2002;41(1):18-25.[2] Höppler S, Kadlec N, Stracke S, Aymanns C, Lindemann B, Keller F, Ecard K, Gödje O, Hannekum A, Friedl F. BMBF-Projekt LaMedica. Digitale Lehrmedien und Mediendidaktik in der Wissensvermittlung. In Bernauer A et. al (Hrsg). In rechnergestützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin. Aachen: Shaker-Verlag. 2002:137-146.
[3] Friedl R, Preisack MB, Klas W, Rose T, Stracke S, Quast KJ, Hannekum A, Gödje O. Virtual Reality and 3D Visualizations in Heart Surgery Education. Heart Surg Forum. 2002;5(3):17-28.
[4] Friedl R, Klas W, Westermann U, Rose T, Tremper J, Stracke S, Godje O, Hannekum A, Preisack MB. The CardioOP-Data Clas (CDC). Development and application of a thesaurus for content management and multi-user teleteaching in cardiac surgery. Methods Inf Med. 2003;42(1):68-78.
[5] Preisack MB. LaMedica: Lern- und Trainingssystem für die Medizin. Dtsch Arztebl. 2002; 18(Suppl. Praxis Computer):18-22.
[6] Friedl R, Höppler H, Ecard K , Scholz W , Hannekum H, Stracke S. Development and Prospective Evaluation of a Multimedia Teaching Course about Aortic Valve Replacement. Thorac Cardiov Surg. 2005;53:1-9.