[Von der Not zur Tugend: Etablierung einer Online-Fortbildungsreihe für die kinderchirurgische Weiterbildung während der COVID-19-Pandemie und darüber hinaus]
Richard Gnatzy 1Benjamin Schwab-Eckhardt 2
Annika Brunner 3,4
Sabine Drossard 5
1 Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie, Leipzig, Deutschland
2 Cnopfsche Kinderklinik Nürnberg, Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie, Nürnberg, Deutschland
3 Marienhospital Witten, Klinik für Kinderchirurgie, Witten, Deutschland
4 Ruhr-Universität Bochum, Medizinischen Fakultät, ehrstuhl für Kinderchirurgie, Bochum, Deutschland
5 Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Allgemein‑, Viszeral‑, Transplantations-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Würzburg, Deutschland
Zusammenfassung
Zielsetzung: Im Rahmen der COVID-19-Pandemie kam es auch in der Kinderchirurgie zu einer Einschränkung der Weiterbildung. Dieser Artikel beschreibt die Implementierung einer deutschsprachigen Online-Fortbildung für Ärzt*innen in Weiterbildung (ÄiW) unter dem Akronym „KiWI“ (Kinderchirurgische Weiterbildung im Internet) während der Kontaktbeschränkungen und die Verstetigung der Veranstaltungsreihe darüber hinaus.
Methodik: Die KiWI wurde als monatliche Online-Fortbildung entwickelt und stellt neben der Vermittlung von theoretischem Wissen auch praktische Anwendungsbezüge her. Didaktische Methoden umfassen Fallpräsentationen durch ÄiW sowie aktive Einbeziehung der Teilnehmenden durch Verwendung von Multiple Choice (MC)-Fragen und Chat-Funktion. Die Evaluation erfolgte mittels eines Online-Fragebogens. Durch enge Zusammenarbeit mit den ÄiW wurde das Programm gezielt an den Bedarf angepasst.
Ergebnisse: Zwischen 02/2021 und 09/2023 nahmen durchschnittlich 53 (MW=53; SD=20) Personen pro Veranstaltung teil, wobei sich kein Zusammenhang zum Ausmaß der Kontaktbeschränkungen zeigte. Siebenundfünfzig % der Teilnehmenden waren ÄiW, von denen sich über die Hälfte mindestens im 5. Weiterbildungsjahr befand. Die Evaluation zeigt eine hohe Zufriedenheit mit Themenwahl und Ausgestaltung der Veranstaltung. Es bestand eine hohe Bereitschaft der Referierenden, sich ehrenamtlich zu beteiligen. Die Moderation entlastete die Referierenden, technische Probleme konnten durch einen Probelauf vor der Veranstaltung vermieden werden.
Schlussfolgerung: Das beschriebene Projekt zeigt das Potenzial von Online-Fortbildungen als ressourceneffiziente Ergänzung für die ärztliche Weiterbildung. Es zeigte sich eine hohe Akzeptanz und niederschwellige Inanspruchnahme des dezentralen Angebotes eines Online-Seminars mit interaktiven, fallbasierten Lehrmethoden.
Schlüsselwörter
Weiterbildung, Kinderchirurgie, Online-Lehre, fallbasiertes Lernen, chirurgische Ausbildung
1. Einleitung
Online-Fortbildungen und der digitale Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Durch den Beginn der COVID-19-Pandemie wurde ein abruptes Umdenken und die Weiterentwicklung bisheriger Konzepte in der Medizin erforderlich. Der zunehmende Einsatz von Online-Formaten hat die medizinische Lehre verändert und wurde vor dem Hintergrund der Pandemie zu einem wichtigen Stützpfeiler der Aus- und Weiterbildung [1].
Die COVID-19-Pandemie hatte weltweit negative Auswirkungen auf die ärztliche Weiterbildung. Durch Reduktion der Fallzahlen, Verzicht auf Besprechungen und Fortbildungen sowie die Absage von elektiven Operationen gab es insbesondere in der chirurgischen Weiterbildung eine Reduktion von arbeitsplatzbasierten Lernmöglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung (ÄiW) [2], [3], auch in der Kinderchirurgie [4], [5]. Zudem wurden zahlreiche kinderchirurgische Fortbildungsveranstaltungen und Kongresse abgesagt oder auf virtuelle Formate umgestellt. Auch die wichtigste kinderchirurgische Fortbildungsveranstaltung für ÄiW, die Akademie für Kinderchirurgie (AKIC), musste im November 2020 abgesagt werden.
Dem gegenüber steht, dass der Anteil an theoretischer Fortbildung im Rahmen der chirurgischen Weiterbildung durch die COVID-19-Pandemie zugenommen hat [3]. Bereits in der Frühphase der Pandemie zeigte sich ein deutlicher Anstieg der Angebote, auch wenn sich verschiedene Formen des digitalen Online-Lernens bereits lange vor der COVID-19-Pandemie etabliert hatten [6], [7]. Auch in der kinderchirurgischen Fort- und Weiterbildung wurden seit 2020 vermehrt Online-Medien genutzt, um aktuelle Forschungsergebnisse und medizinisches Wissen zu vermitteln [8], es gab jedoch bis 2021 kein deutschsprachiges Angebot, das sich speziell an ÄiW der Kinderchirurgie richtete.
2. Projektbeschreibung
Um dem beschriebenen Bedarf von ÄiW der Kinderchirurgie zu begegnen, wurde durch ein Team aus Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH) eine Online-Fortbildungsreihe unter dem Akronym „KiWI“ (Kinderchirurgische Weiterbildung im Internet) entworfen, deren Entwicklung und Implementierung im Folgenden anhand der 6 Schritte des Kern-Zyklus [9] beschrieben wird.
2.1. Problemidentifikation und allgemeine Bedarfsanalyse
Die chirurgische Weiterbildung in Deutschland erfolgt weiterhin überwiegend nicht-strukturiert als informelles, arbeitsplatzbasiertes Lernen [10], auch wenn zunehmend kompetenzbasierte, strukturierte Weiterbildungscurricula gefordert und eingeführt werden [11], [12]. ÄiW arbeiten immer häufiger in Schicht- und Wechselschichtmodellen [13], so dass „klassische“ Lernmöglichkeiten wie Frühbesprechungen, Röntgendemonstrationen, Visiten oder abteilungsinterne Fortbildungen nicht mehr regelmäßig besucht werden können [12]. Somit besteht ein wachsender Bedarf an Angeboten, die zeit- und ortsunabhängig sind, um ÄiW dienstplanunabhängig zu erreichen.
2.2. Gezielte Bedarfsanalyse
Bei 91 Kliniken mit Weiterbildungsberechtigung für Kinderchirurgie in Deutschland [14] handelt es sich um eine kleine Zielgruppe mit besonderen Bedürfnissen. Die genaue Anzahl ÄiW in der Kinderchirurgie ist hierbei nicht exakt bekannt, wurde anhand einer Umfrage unter Weiterbildenden 2017 jedoch auf 361 Personen geschätzt [14]. Laut Ärztestatistik der Bundesärztekammer [https://www.bundesaerztekammer.de/] absolvieren bundesweit jährlich ca. 40 Personen die Facharztprüfung Kinderchirurgie [14]. Die Weiterbildungsinhalte der Kinderchirurgie sind in den jeweiligen Weiterbildungsordnungen der Landesärztekammern festgelegt und umfassen ein breites Spektrum, das auch die Kindertraumatologie und Kinderurologie umfasst. Je nach Klinikstruktur behandeln Kinderchirurg*innen außerdem Kinder mit neurochirurgischen oder plastisch-rekonstruktiven Krankheitsbildern und betreuen Kinder mit, die von anderen chirurgischen Fächern wie Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie oder Kinderorthopädie operiert wurden. Der konkrete Bedarf der einzelnen ÄiW richtet sich somit nach dem jeweiligen Weiterbildungsstandort und beinhaltet Themen aus zahlreichen angrenzenden Fachdisziplinen.
Das wichtigste Weiterbildungsangebot in der Kinderchirurgie ist die seit 1966 einmal jährlich stattfindende Akademie für Kinderchirurgie (AKIC) der DGKCH, die ÄiW gezielt auf die kinderchirurgische Facharztprüfung vorbereiten soll und in vier organbezogene Schwerpunkttemen (Abdomen/Gastrointestinal, Traumatologie/Stützapparat, Urogenitaltrakt und Kopf/Hals/Thorax/Mediastinum) gegliedert ist. Außerdem findet seit 2022 einmal jährlich durch die Aesculap Akademie das kinderchirurgische Repetitorium „Fit für den Facharzt“ statt. Darüber hinaus gibt es keine regelmäßig stattfindenden, deutschsprachigen Fortbildungen speziell für ÄiW der Kinderchirurgie.
2.3. Übergeordnete und spezifische Ziele
Als übergeordnete Ziele der Veranstaltungsreihe wurden zwei unterschiedliche Aspekte der Weiterbildung identifiziert: Zum einen die Vorbereitung auf die Facharztprüfung (theoretisch, Faktenwissen), zum anderen die Unterstützung der klinischen Arbeit und der Diensttätigkeit (klinisch, Anwendungswissen). Die KiWI zielt insbesondere auch auf die Vermittlung von für den klinischen Alltag wichtigen Aspekten jenseits reinen Lehrbuchwissens ab. Hierbei soll einerseits Fachwissen zu Themen, die in der eigenen Institution nicht oder nur wenig behandelt werden, als Vorbereitung für die Facharztprüfung vermittelt werden. Andererseits wird auch das praktische Management von Krankheiten, die an der eigenen Klinik nicht behandelt werden, vermittelt. Um das Angebot der AKIC sinnvoll zu ergänzen, wurden die dort primär gelehrten Themen zunächst zurück gestellt.
2.4. Didaktische Methoden
Um aktives Lernen zu fördern, wurden bei der Konzeption anhand einer Literaturrecherche verschiedene, in der Literatur beschriebene didaktische Methoden ausgewählt [15], [16]. Die Veranstaltung wird durch ÄiW, die von den Dozent*innen an ihrer jeweiligen Klinik rekrutiert werden, mit einer Fallvorstellung eingeleitet. Durch die Herstellung eines klinischen Bezugs können die Teilnehmenden die folgenden Informationen besser integrieren und erinnern [15], [17]. Im Anschluss halten die Referent*innen einen Übersichtsvortrag zum jeweiligen Thema. Dieser basiert auf vorher festgelegten Lernzielen, welche im Vorfeld mit der Einladung veröffentlicht wurden. Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Auswahl der Referent*innen neben der ausgewiesenen thematischen Expertise auf einer guten didaktischen Eignung, die im Rahmen von Vorträgen und Fortbildungen demonstriert wurde.
Bei der Themenwahl sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen “klassischen” kinderchirurgischen Themen und spezifischeren Inhalten erreicht werden, um die oben beschriebene Bandbreite abzudecken. Zusätzlich wurden Themen benachbarter Fachgebiete mit Bezug zur Kinderchirurgie in das Curriculum aufgenommen, um den Blick über den „Tellerrand“ des Fachgebiets zu erweitern.
Die technische Umsetzung in Form eines Zoom®-Meetings wurde bewusst anstelle eines Webinar-Formats genutzt, um die direkte Interaktion der Teilnehmenden zu ermöglichen. Mithilfe des in Zoom® integrierten Umfrage-Tools werden Multiple-Choice (MC)-Fragen zwischen den einzelnen Themenkomplexen der Vorträge eingepflegt, auf die die Teilnehmenden ein direktes Feedback erhalten. Zum Sammeln von Ideen sowie zur direkten Interaktion der Teilnehmenden mit den Referent*innen werden die Chat-Funktion beziehungsweise die Kamera- und/oder Mikrofon-Funktion genutzt. Die Teilnehmenden werden außerdem aktiv aufgefordert, Fragen zu stellen und die präsentierten Inhalte zu diskutieren, wobei auch auf die unterschiedlichen Herangehensweisen in verschiedenen Kliniken eingegangen wird. Zur Bündelung der im Chat anfallenden Fragen, sowie zur Vermittlung der Teilnehmenden gibt es in jeder Veranstaltung eine Moderation.
2.5. Implementierung
Das Veranstaltungsformat wurde in einem kleinen Team aus drei ÄiW und zwei Fachärzt*innen, das sich innerhalb der DGKCH zusammenfand, im Rahmen von Videokonferenzen erarbeitet. Die Gesamtdauer der Veranstaltung wurde mit 90 Minuten festgelegt, wovon anteilig 10-15 Minuten für die Fallvorstellung und 30-45 Minuten für Diskussion und Fragen vorgesehen wurden. Um eine Regelmäßigkeit zu etablieren, wurde der letzte Mittwoch jeden Monats als fester Termin festgelegt. Für einen hohen Wiedererkennungswert wurde „KiWI“ als Akronym gewählt und ein einprägsames Logo (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) entworfen sowie in allen Einladungen das Kiwi-Emoji verwendet. Die Themenwahl erfolgte innerhalb des Organisationsteam, wobei Vorschläge und Wünsche der Teilnehmenden gezielt abgefragt und aufgenommen wurden. Pro Jahr fanden 1-2 virtuelle Treffen des Organisationsteams statt. Es wurden vorhandene Zoom®-Lizenzen genutzt.
Abbildung 1: Logo der Fortbildungsreihe
An der initialen Etablierung war der damalige Präsident der DGKCH beteiligt, der die Anwerbung der ersten Referent*innen sowie die Durchführung der Auftaktveranstaltung übernahm. Nach Etablierung des Formats mit einem steigenden Bekanntheitsgrad innerhalb der deutschsprachigen Kinderchirurgie erfolgte die Referentenakquise durch das KiWI-Team. Hierbei wurden neben Personen in leitender Position auch insbesondere (jüngere) Fach- und Oberärzt*innen angefragt. Die Vortragenden wurden per E-Mail oder telefonisch kontaktiert und vorab über den Ablauf informiert. 4 Wochen vor der Veranstaltung erhielten sie per E-Mail ein Merkblatt, in dem Ziele, Methoden und der Ablauf der KiWI beschrieben wurden. Um technische Probleme zu minimieren, wurde mit den Referierenden ab der 3. Veranstaltung ein Vorab-Termin vereinbart, um die technischen Voraussetzungen zu prüfen und etwaige Probleme aufzuzeigen („Technik-Check“). In Einzelfällen zeigten sich hierbei (insbesondere bei Verbindung aus Klinik-Netzwerken) unerwartete Probleme, die jeweils im Voraus behoben werden konnten. Als Moderierende wurden gezielt ÄiW aus dem Organisationsteam gewählt. Diese bündelten die Fragen der Teilnehmenden und ergänzten diese.
Die Einladungen wurden über den etablierten E-Mail-Verteiler des Arbeitskreises kinderchirurgischer Assistent*innen und das Forum der DGKCH sowie ab 05/2023 über die Social Media Kanäle der Fachgesellschaft verbreitet. Am Anfang mussten Interessierte sich vorab anmelden, im Verlauf wurde der Link öffentlich gepostet. Ab der zweiten Veranstaltung im März 2021 wurde die KiWI durch die Bayerische Landesärztekammer mit zwei Fortbildungspunkten zertifiziert. Die Veranstaltungen wurden in Absprache mit den Referent*innen und nach Zustimmung der Teilnehmenden aufgezeichnet. Es wurden Video-Podcasts erstellt, die den Mitgliedern der Fachgesellschaft als Stream im passwortgeschützten Mitgliederbereich der Homepage der DGKCH zeitlich unbegrenzt zur Verfügung stehen.
2.6. Evaluation
Zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung erfolgte in der Implementierungsphase von Februar bis Juni 2021 direkt im Anschluss an die Veranstaltung eine Evaluation mittels Online-Formular. Neben Fragen zu Alter, Weiterbildungsstand und beruflicher Situation wurden die Bewertung der Themenauswahl/Relevanz, Präsentation der Vortragenden sowie der eigene Erkenntnisgewinn abgefragt. Der Fragebogen wurde basierend auf den für die Evaluation der AKIC genutzten Fragen entwickelt und für die KiWI angepasst und ergänzt. Die Bewertung erfolgte auf einer 6-stufigen Likert-Skala, analog zu deutschen Schulnoten (1=sehr gut, 6=ungenügend). Ergänzend gab es die Möglichkeit zu Freitext-Kommentaren. In der ersten Befragung wurde zudem die bevorzugte Uhrzeit erfragt.
Im Dezember 2021 wurde eine Zwischenevaluation durchgeführt, um den Bedarf der Teilnehmenden abzufragen und die Veranstaltungsreihe im darauffolgenden Jahr anzupassen und weiterzuentwickeln. Hier wurden insbesondere die Zufriedenheit mit der Themenwahl sowie die in Zukunft gewünschten Themenfelder abgefragt.
Der Fragebogen wurde nach der Pilotphase zweimalig überarbeitet und um Fragen zur Fallvorstellung sowie zur interaktiven Ausgestaltung ergänzt, um die eingesetzten didaktischen Methoden zu evaluieren. Seit Januar 2022 wurde der so erstellte Fragebogen regelmäßig für die Evaluation eingesetzt. Der Link zur Umfrage wurde den Teilnehmenden in der jeweiligen KiWI-Veranstaltung im Chat zur Verfügung gestellt.
3. Ergebnisse
An 29 Veranstaltungen zwischen Februar 2021 und September 2023 nahmen insgesamt 1538 Personen teil, durchschnittlich 53 Teilnehmende (MW=53, Min. 25, Max. 96, SD=20) pro Termin. Die Teilnehmendenzahl war hierbei je Termin und nach Thema stark schwankend (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]), blieb jedoch weitgehend unabhängig vom Verlauf der Pandemie und dem Ausmaß der Kontaktbeschränkungen (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]). Hierbei zeigte sich, dass die ursprünglich formulierte Zielgruppe der ÄiW nur etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmenden ausmachte, während jeweils eine große Anzahl Fach- und Oberärzt*innen sowie vereinzelt auch Chefärzt*innen teilnahmen. Außerdem machten ÄiW in den frühen Weiterbildungsjahren 1-4 weniger als die Hälfte der teilnehmenden ÄiW aus (siehe Abbildung 3 [Abb. 3]). Anhand der beantragen Fortbildungspunkte zeigte sich, dass auch niedergelassene Kinderchirurg*innen regelmäßig an der KiWI teilnahmen. Im Schnitt wurden pro Veranstaltung von 16 Personen (min. 4, max. 31) Fortbildungspunkte beantragt.
Tabelle 1: Themenliste und Teilnahmezahlen (T=Anzahl Teilnehmende)
Abbildung 2: Anzahl Teilnehmende pro Veranstaltung. Daten von 23 Veranstaltungen (02/2021 bis 09/2023)
Abbildung 3: Position der Teilnehmenden in Prozent aller Teilnehmenden, Weiterbildungsjahr in Prozent der teilnehmenden ÄiW. Evaluationsdaten von 22 Veranstaltungen, n=347
(ÄiW=Ärzt*innen in Weiterbildung, FÄ=Fachärzt*innen, OÄ=Oberärzt*innen, CÄ=Chefärzt*innen, WBJ=Weiterbildungsjahr)
Die Teilnehmenden der ersten Veranstaltungen gaben zu 69% „17:30 Uhr“ als beste Uhrzeit an, nur 3% wünschten sich einen Beginn bereits um 16:30 Uhr. Die Teilnahme erfolgte zu einem großen Anteil über mobile Endgeräte (insbesondere Smartphones). Während der Veranstaltung entschied sich die Mehrheit der Teilnehmenden, die Kamera ausgeschaltet zu lassen, es zeigte sich jedoch eine hohe Bereitschaft zur Interaktion mittels Chat und MC-Fragen. Die Abrufhäufigkeit der Aufzeichnungen auf der DGKCH-Homepage kann leider aus technischen Gründen nicht nachvollzogen werden. Erfreulicherweise bestanden zu keinem Zeitpunkt Probleme in der Akquise von Dozierenden, die sich teils proaktiv mit Themenvorschlägen meldeten. Aus allen Anfragen resultierte bislang eine Zusage.
Es liegen Evaluationsergebnisse für 22 Veranstaltungen vor (02/2021-06/2021 sowie 01/2022-08/2023). An der Evaluation nahmen pro Veranstaltung zwischen 4 und 43 Personen (Rücklaufquote 9% bis 66%) teil, wobei sich im Verlauf eine deutliche Abnahme der Evaluationsbereitschaft zeigte. Insgesamt wurden 363 Datensätze ausgewertet, was einer Gesamt-Rücklaufquote von 23,6% entspricht. Die Auswertung der Evaluationsdaten erfolgte mittels Microsoft Excel®. Aus den Evaluationsergebnissen wurde zunächst pro Veranstaltung ein Mittelwert gebildet, diese wurden wiederum zu einem Gesamtwert gemittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 [Tab. 2] dargestellt: Die Themenwahl wurde sehr gut bewertet (MW=1,4), wobei kein eindeutiger Zusammenhang zu einem Themenbereich auffiel. Die Teilnehmenden fühlten sich aktiv in die Veranstaltung einbezogen und konnten ihre Fragen stellen. Die Fallvorstellung wurde durchweg gut und als hilfreich für den eigenen Lernerfolg bewertet, im Schnitt wurde die Fallvorstellung sogar besser bewertet als die Präsentation der Expert*innen. Bei der Frage nach dem eigenen Erkenntnisgewinn zeigten sich die größten Abweichungen zwischen den einzelnen Veranstaltungen.
Tabelle 2: Evaluationsergebnisse
In den Freitexten wurden wiederholt die interaktive Gestaltung, die praktischen Bezüge durch die Fallvorstellung, das ehrenamtliche Engagement des Organisationsteams sowie die Aufzeichnung als Video-Podcast gelobt. Bezüglich der gewünschten Themenschwerpunkte zeigte sich ein gemischtes Bild. Am häufigsten wurden „klassische“ Themen der Kinderchirurgie wie angeborene Fehlbildungen, kindertraumatologische Themen sowie praktische Anleitungen gewünscht.
4. Diskussion
Um in Zeiten der COVID-19-Pandemie mit Verbot von Präsenzveranstaltungen weiterhin Fortbildungen für kinderchirurgische ÄiW anzubieten, wurde im Februar 2021 ein kostenloses, monatliches Fortbildungsangebot eingeführt. Durch ehrenamtliche Betreuung, die große Bereitschaft der Vortragenden und die Nutzung von bestehenden technischen Ressourcen konnte die Veranstaltungsreihe mit überschaubarem Aufwand und ohne finanziellen Mehraufwand implementiert werden. Obwohl Weiterbildung in der Arbeitszeit stattfinden sollte, wurde der Beginn der KiWI auf die in einer Umfrage präferierte Uhrzeit außerhalb der Kernarbeitszeit gelegt, um dem Bedarf der Teilnehmenden zu entsprechen und möglichst vielen ÄiW die Teilnahme zu ermöglichen. Perspektivisch wäre die Integration von theoretischen Weiterbildungsinhalten in die Kernarbeitszeit von ÄiW wünschenswert, wobei die dezentrale Ausgestaltung der Weiterbildung ein Hindernis für eine flächendeckende, strukturierte Weiterbildung darstellt.
Die Teilnahmezahlen waren abhängig von den gewählten Themen und Dozent*innen, nicht jedoch vom Verlauf der Pandemie. Auch nach dem Ende der Kontaktbeschränkungen zeigte sich ein unverändert hohes Interesse, was den Stellenwert von Online-Fortbildungen in der ärztlichen Weiterbildung verdeutlicht. An der AKIC nehmen nach Angaben der DGKCH pro Jahr etwa 200 Personen teil, am Repetitorium „Fit für den Facharzt“ waren es 2022 laut Angaben der Veranstalter 93 Personen. An der KiWI nahmen durchschnittlich 53 Personen pro Termin teil.
Die beschriebene Fortbildungsreihe wurde für ÄiW in der Kinderchirurgie konzipiert. Jedoch zeigte sich im Verlauf, dass auch Fach- und Oberärzt*innen sowie niedergelassene Kolleg*innen das Angebot wahrnahmen. Auch die erfahreneren Teilnehmenden waren zufrieden mit der Veranstaltung. Der im Vergleich etwas schlechter bewertete Erkenntnisgewinn kann durch die Abweichung zwischen Zielgruppe und Teilnehmenden erklärt werden. Für die Zukunft der KiWI leiten wir daraus ab, dass die Möglichkeit zur niederschwelligen Teilnahme beibehalten, die Auswahl der Themen aber weiterhin in enger Absprache mit den ÄiW erfolgen sollte.
Eine systematisch nach Weiterbildungsgrad der Teilnehmenden getrennte Auswertung der Evaluationen war mit den vorliegenden Daten statistisch nicht sinnvoll möglich. Hier könnte in Zukunft bei Vorliegen weiterer Evaluationsergebnisse eine detailliertere Betrachtung erfolgen. Um dem Bedarf der Zielgruppe besser zu entsprechen, wurden die ÄiW im Rahmen der Assistent*innen-Versammlungen, die zweimal pro Jahr stattfinden, direkt zu ihren Erfahrungen mit der KiWI befragt und Themen und Ausgestaltung dieser Fortbildungsveranstaltung persönlich diskutiert.
Die am häufigsten in Zusammenhang mit Online-Lehre berichteten Probleme sind technische Mängel wie Verbindungs- oder Tonprobleme [18]. Durch einen verpflichtenden Vorab-Termin, bei dem die technischen Voraussetzungen geprüft wurden, konnte der störungsfreie Ablauf deutlich verbessert werden. Die Moderation der Veranstaltung entlastete die Referierenden und ist hilfreich, um Umfragen zu betreuen sowie Fragen aus dem Chat gebündelt weiterzugeben. Durch die Nutzung des integrierten Umfragetools sowie der Chat-Funktion in Zoom® entfiel für die Teilnehmenden ein Wechsel zwischen verschiedenen Programmen.
Bei zahlreichen Online-Angeboten wurde die fehlende Möglichkeit zu Interaktion und direktem Feedback der Teilnehmenden als problematisch beschrieben [19]. Um die KiWI interaktiv zu gestalten, wurden aktivierende Methoden eingesetzt. Die Fallvorstellung durch ÄiW wurde von den Teilnehmenden sehr positiv bewertet und ist eine sinnvolle didaktische Methode, um einen Praxisbezug herzustellen und den Lernerfolg zu erhöhen [15], [17]. Durch die Einbeziehung der Teilnehmenden mittels MC-Fragen kann die Aufmerksamkeit gesteigert und ein aktives Zuhören angeregt werden, was zu einem besseren Langzeit-Erinnern führt [15], [20], [21]. Obwohl die Teilnehmenden fast durchweg ihre Kameras ausgeschaltet ließen, war eine Interaktion zwischen Teilnehmenden und Vortragenden über MC-Fragen und Chat-Funktion sehr gut möglich, was sich in den Evaluationsergebnissen widerspiegelt. Die Durchführung als Live-Veranstaltung mit anschließender Bereitstellung als Podcast, wie von verschiedenen Programmen beschrieben [22], erscheint vorteilhaft. Somit besteht einerseits die Möglichkeit zur Interaktion mit den Teilnehmenden während der Veranstaltung, andererseits haben durch die Aufzeichnung alle ÄiW, die Mitglied der DGKCH sind, die Möglichkeit, diese orts- und dienstplanunabhängig anzusehen. Darüber hinaus können die gesammelten Aufzeichnungen im Rahmen der Vorbereitung auf die Facharztprüfung verwendet werden.
Da die Einladung über die Kommunikationswege der Fachgesellschaft versendet wurde, erreichte sie vor allem ÄiW in fortgeschrittener Weiterbildung und Fachärzt*innen, da insbesondere ÄiW in fortgeschrittenen Weiterbildungsjahren und Fachärzt*innen Mitglieder der Fachgesellschaft sind. Hierbei stellt sich die Frage, wie ÄiW am Anfang der Weiterbildung besser durch ein solches Format erreicht werden können. Durch die Verbreitung in den sozialen Medien sowie das gezielte Ansprechen von jüngeren Kolleg*innen in den Weiterbildungsstätten könnte der Bekanntheitsgrad noch gesteigert werden. In Zukunft sollten auch die Weiterbildungsberechtigten gezielt über das Angebot informiert werden.
Als Limitation ist aufzuführen, dass die Veranstaltungsreihe speziell auf den deutschsprachigen Raum sowie die besondere Situation in einem relativ kleinen Fachgebiet mit breitem Spektrum zugeschnitten ist. Da ÄiW in anderen Fachdisziplinen ggf. einen anderen Bedarf an Fortbildungen haben, empfehlen wir, vor der Implementierung eine Bedarfsanalyse zu erstellen, in die auch die Zielgruppe einbezogen wird.
Die chirurgische Weiterbildung muss neben theoretischem Wissen auch praktische Fertigkeiten vermitteln. Kompetenzbasierte Trainings für Studierende im praktischen Jahr konnten auch in einem telemedizinischen Format erfolgreich umgesetzt werden [23]. Auch chirurgische Fertigkeiten können im Rahmen von Tele-Mentoring erlernt werden, wie es z.B. für laparoskopische Knotentechniken gezeigt wurde [24]. Perspektivisch könnte dies auch auf die ärztliche Weiterbildung übertragen werden: Hier ergeben sich für die Zukunft vielfältige Möglichkeiten, dezentrale Angebote, die die ärztliche Weiterbildung in den Kliniken vor Ort begleiten und unterstützen, auszuweiten.
5. Schlussfolgerung
Die Einführung der kinderchirurgischen Online-Fortbildungsreihe für ÄiW KiWI wurde mit überschaubaren finanziellen und personellen Mitteln erfolgreich umgesetzt. Die Online-Fortbildung ist ein Angebot, das Kinderchirurg*innen in Weiterbildung dabei helfen kann, theoretisches und anwendungsbezogenes Wissen zu verbessern und kann somit die Weiterbildung an den jeweiligen Kliniken unterstützen und ergänzen. Die Vorteile dezentraler, kompetenzbasierter Weiterbildung können durch Online-Seminare mit Einsatz von interaktiven, fallbasierten Lehrmethoden erreicht werden. Online-Lehre ist eine ressourceneffiziente Ergänzung der kinderchirurgischen Weiterbildung und sollte nach Meinung der Autor*innen in Zukunft fester Bestandteil der Weiterbildungscurricula werden, um den Herausforderungen des sich wandelnden Gesundheitssystems und dem sich verändernden Bedarf der ÄiW zu entgegnen.
ORCIDs der Autor*innen
- Richard Gnatzy: [0009-0003-1308-5568]
- Benjamin Schwab-Eckhart: [0009-0006-9299-9254]
- Annika Brunner: [0009-0008-2799-9789]
- Sabine Drossard: [0000-0002-3442-4851]
Danksagung
Wir danken allen Referent*innen, die dieses Projekt unterstützt und mit großem Einsatz zu dem bisherigen Erfolg beigetragen haben. Außerdem danken wir Robert Lauch, der als Teil des Organisationsteams maßgeblich an der Durchführung des Projektes beteiligt war. Darüber hinaus möchten wir uns bei Prof. Dr. Udo Rolle und der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie bedanken, die die Umsetzung dieses Projekts unterstützt haben.
Interessenkonflikt
Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.
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