[Konzeption, Entwicklung und Umsetzung eines nationalen Programms zur Förderung von CBME in der medizinischen Weiterbildung in der Schweiz]
Andrea Meienberg 1Monika Brodmann Maeder 2
Werner Bauer 3
Jan Breckwoldt 4
1 Universitätsspital Basel und Universität Basel, Ambulante medizinische Abteilung, Basel, Schweiz
2 Schweizerisches Institut für medizinische Ausbildung, Präsidentin, Bern, Schweiz
3 Schweizerisches Institut für medizinische Ausbildung, Bern, Schweiz
4 Universitätsspital Zürich, Institut für Anästhesiologie, Zürich, Schweiz
Zusammenfassung
Hintergrund: Kompetenzbasierte medizinische Weiterbildung (Competency Based Medical Education, CBME) ist derzeit eine weltweite Entwicklung, wobei die Umsetzung auf nationaler Ebene herausfordernd ist. Entscheidende Bedeutung hat dabei die angemessene didaktische Qualifizierung von klinischen Supervisor*innen (Oberärztinnen und Oberärzten). In diesem Beitrag stellen wir ein entsprechendes nationales Programm vor („Teach-the-teacher“-Training), hinsichtlich Konzeption, Umsetzung und Ergebnissen der ersten beiden Jahre.
Methoden: Basierend auf dem Kern'schen Zyklus für Curriculumentwicklung entwicklte eine Expertengruppe ein Traingsprogramm für grundlegende didaktische Kompetenzen in der klinischen Weiterbildung. Ausserdem wurde ein Qualifizierungsprozess für zukünftige Instruktor*innen innerhalb dieses Programms definiert.
Ergebnisse: Das Programm umfasste 1-Tages-Workshops mit den Themen: „Unterrichten im klinischen Alltag“, „Feedback und Assessment“, „Teamarbeit und Leadership“, „Unterstützung von Assisstenzärzt*innen mit Schwierigkeiten“. In zwei Sprachregionen wurden über 30 Workshops für mehr als 500 klinische Weiterbildende abgehalten. Die Teilnehmer*innen bewerteten, „ob ihre Erwartungen erfüllt wurden“, mit im Median 9 Punkten (von maximal 10, IQR 8-9). Der Qualifizierungsprozess für künftige Instuktor*innen im Programm wurde festgelegt über die Stufen der Nominierung, eines 2,5-tägigen Einführungsworkshops, Hospitationen im Progamm und der schrittweisen Übernahme von Workshopteilen als Kandidat*in.
Diskussion: Das „Teach-the-teacher“-Programm wurde gut angenommen. Das Kern’sche Modell erwies sich als geeignetes Verfahren für die Entwicklung. Die Qualifzierung künftiger Instrutor*innen für das Programm war hingegen ressourcenintensiv.
Schlussfolgerung: Wir konnten ein nationales „Teach-the-teacher“-Programm für superviderende Oberärzte und Oberärztinnen erfolgreich etablieren. Erfolgsfaktoren waren ein stringenter Planungsprozesses, zielgruppengerechte Lerninhalte und -ziele, sowie ein hoch motiviertes Expertenteam bei der Entwicklung. Allerdings sind die Effekte auf die Umsetzung von CBME noch offen und müssen zukünftig evaluiert werden.
Schlüsselwörter
Fakultätsentwicklung, Personal- und Organisationsentwicklung, Teach-the-teacher-Training, medizinische Weiterbildung, klinischer Unterricht, Governance
1. Hintergrund
Zur Verbesserung der medizinischen Weiterbildung hat sich in den vergangenen zehn Jahren ein kompetenzbasierter Ansatz etabliert („Competency Based Medical Education“, CBME). Dies beinhaltet – ohne darauf beschränkt zu sein – die Vermittlung des gesamten CanMEDS-Modells [1] und des Konzepts der „Entrustable Professional Activities“ (EPAs; zu deutsch: „Anvertraubare Professionelle Aktvitäten“) [2]. Während das CanMEDS-Modell und die EPAs eher intuitiv verständlich sind [3], [4], besteht das grössere Problem im Transfer der Kompetenzbasierung in die tägliche Praxis. Zum Erreichen dieses Ziels ist ein ganzes Bündel von Strategien erforderlich, wie z.B. angepasste Akkreditierungsstandards, geeignete Instrumente zur Leistungsbewertung oder eine wirksame Governance [5], [6]. Ein weiterer wichtiger Eckpfeiler ist die breitangelegte (landesweite) didaktische Qualifzierung der supervidierenden Oberärztinnen und Oberärzte. Diese klinischen Supervisor*innen sind in der Regel keine Bildungsexpert*innen und müssen daher niederschwellig für die kompetenzbasierte Sichtweise gewonnen werden. Insofern ist das didaktische Training von klinischen Supervisor*innen ein zentrales Element [7], [8].
Mit diesem Ziel entwickelten wir ein modular aufgebautes „Teach-the-teacher“-Programm. Ein Schweizer Team von Expert*innen in der klinischen Weiterbildung konzipierte verschiedene (Eintages-)Workshops in Zusammenarbeit mit dem Royal College of Physicians London (RCP). Der Prozess orientierte sich an den sechs Schritten der Curriculumentwicklung von Kern [9]. Der hier vorliegende Projektbericht beschreibt die Konzeption, Inhalt und Struktur des Programms, sowie die Umsetzung und die Evaluationsergebnisse der ersten beiden Jahre. Ausserdem wird der Qualifizierungsweg für neue Instruktor*innen im Programm dargestellt.
2. Projektbeschreibung
2.1. Von der Problemdefintion zur Bedarfsanalyse (Kern-Schritte 1+2)
Das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF/ISFM) startete 2012 eine „Teach-the-teachers“-Initiative, indem es das „Royal College of Physicians of London“ (RCP) zur Durchführung von Workshops in die Schweiz einlud. Zweimal jährlich über je eine Woche gaben Ausbilder*innen des RCP Workshops in englischer Sprache zu den Themen „Klinischer Unterricht“, „Feedback und Assessment“ sowie „Leadership“. Das Interesse an diesen Workshops war groß, und das Feedback der Teilnehmenden war insgesamt äußerst positiv. Teilnehmer*innen wünschten sich allerdings auch, die Workshops besser auf den Schweizer Weiterbildungskontext zuzuschneiden und sie ausserdem in den vertrauten Landessprachen anzubieten. Eine Umfrage des SIWF/ISFM unter den Leiter*innen der Weiterbildungsstätten ergab zudem, dass die Prinzipien der kompetenzbasierten Weiterbildung national besser verankert sein sollten. Ein weiteres Argument für ein „Teach-the-teacher“-Programm waren die Ergebnisse einer Studie, dass junge Oberärzte und Oberärztinnen in ihrer neuen Position mit Herausforderungen zu kämpfen hatten, die auch ihre pädagogischen Kompetenzen einschlossen [10], [11]. Interessanterweise bekundeten auch erfahrenere Oberärzt*innen ihr Interesse an der Erweiterung ihrer didaktischen Kompetenzen [8].
Infolgedessen lancierte das SIWF/ISFM ab 2019 ein Schweizer „Teach-the-teacher“ Programm für die Weiterbildung. Eine Arbeitsgruppe von qualifizierten Expert*innen in medizinischer Weiterbildung („Core Faculty“) erarbeitete dafür gemeinsam mit dem RCP ein Programm zur Vermittlung grundlegender didaktischer Kompetenzen für Oberärzt*innen. Als Ausgangspunkt dienten die Inhalte aus den RCP-Workshops, dazu wurden für die nationalen Bedürfnisse relevante Inhalte [8], [10], [12] hinzugefügt.
2.2. Konzeption des Programms (Kern-Schritte 3 + 4)
2.2.1. Workshops - Themen, Ziele und Lehrstrategien
Basierend auf Erfahrungen und Rückmeldungen aus den RCP-Workshops, auf empirischen Daten aus der Schweiz [8], [10], [12] und der beruflichen Erfahrung der Arbeitsgruppe wurde mit drei eintägigen Workshops begonnen („Unterrichten im klinischen Alltag“, „Feedback und arbeitsplatzbasiertes Assessment“ und „Unterstützung von Assistenzärzt*innen mit Schwierigkeiten“). Drei bis vier Arbeitsgruppenmitglieder entwickelten jeweils das Konzept für einen der Workshops, um es dann in der gesamten „Core Faculty“ zu diskutieren und zu verfeinern. Kollegen aus dem RCP unterstützten den Prozess im Sinne einer Moderation. Während der ersten Durchführung jedes Workshops waren weitere Mitglieder der „Core Faculty“ als Beobachter*innen und für weiteres externes Feedback involviert. Tabelle 1 [Tab. 1] gibt eine Übersicht der Workshops hinsichtlich Inhalt, Lernzielen und Zielgruppen.
Tabelle 1: Überblick über Workshop-Inhalte, Ziele, Lernziele und Zielgruppen
Alle Workshops des Programms werden in Präsenz abgehalten. Etwa eine Woche vor Workshopbeginn werden die Kursunterlagen per E-Mail an die Teilnehmer*innen verschickt (Arbeitsbuch mit den „Key Slides“ des Workshops sowie ggf. Vorbereitungsliteratur).
Alle Workshops nutzen ein breites Spektrum an didaktischen Strategien, darunter Gruppenarbeit, Rollenspiele, Videos, kurze interaktive Inputs, Brainstorming, Selbstreflexion und Diskussionen im Plenum. Als wichtiges Konzept wird durchgängig ein Teamteaching durchgeführt mit zwei bis drei „Educators“ (zwei „Full Educators“ (FE) und ein „Educator Candidate“ (EC); weitere Details dazu s.u.: „Educator Pathway“). Das Zahlenverhältnis zwischen Workshopinstruktor*innen und Teilnehmer*innen liegt zwischen 1:6 und 1:10. Zur breiteren (landesweiten) Verankerung von CBME wurde ein besonderer Schwerpunkt auf das Konzept der „Entrustable Professional Activities“ (EPAs) [2], [4] gelegt. In allen Workshops wurde spezifisch auf EPAs Bezug genommen („Unterrichten im klinischen Alltag“: das Konzept, klinische Aufgaben für die Zukunft anzuvertrauen; „Feedback und arbeitplatzbasiertes Assessment“: die Verwendung von „Entrustment“-(Anvertraubarkeits-) Skalen beim arbeitsplatzbasierten Assessment, z.B. unter Verwendung mobiler Apps [13]; „Unterstützung von Assistenzärzt*innen mit Schwierigkeiten“: die Verwendung von „Entrustment“-Skalen, um ein gemeinsames Verständnis zwischen Weiterzubildenden und Supervidierenden zu erreichen).
Im zweiten Jahr der Durchführung wurde das Programm erweitert um einen Workshop zum Thema „Leadership und Teamarbeit“ und einen dreitägigen Workshop-Retreat für junge Oberärzt*innen (Summer School). Inhaltlich deckt die Summer School alle Themen der anderen Workshop ab (Unterrichten im klinischen Alltag; Feedback und Assessment; Assistenzärzt*innen in Schwierigkeite; Leadership und Teamarbeit).
2.2.2. Modulares System von Workshops: Auf dem Weg zum nationalen „Teach-the-teacher“-Programm
Die Workshops können modular zusammgefasst werden, um die didaktischen Basiskompetenzen für die Weiterbildung abzudecken. Dafür sieht das Programm drei Qualifikationsstufen vor (Übersicht siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).
Abbildung 1: Struktur des SIWF/ISFW „Teach-the-teacher“-Programms (mit BioRender.com erzeugt)
Die „Basisstufe“ (I) betrifft die didaktischen Kompetenzen, die von jeder Oberärztin, jedem Oberarzt erwartet werden. Jeder der eintägigen Workshops kann einzeln und ohne bestimmte Reihenfolge besucht werden. Die Summer School, die ebenfalls der Basisstufe entspricht, kann nur als 3-tägiges Retreat-Paket gebucht werden.
Die „Fortgeschrittene Stufe“ (II) richtet sich an leitende Weiterbildner*innen und Weiterbildungsstättenleiter*innen. Der vorherige Besuch der „Basisstufe“ oder gleichwertiger Kurse wird empfohlen.
Die „Spezialisierte Stufe“ (III) richtet sich an die Instruktor*innen („Educators“) im „Teach-the-teacher“-Programm zur kontinuierlichen Fortbildung (als „Continuous Professional Development“). Damit soll eine stetige Weiterentwicklung des Programms gewährleistet werden.
In jedem Workshop werden Querbezüge zu anderen Kursmodulen hergestellt. Dazu wird während der Workshops darauf Wert gelegt, dass die Teilnehmer*innen sich untereinander austauschen und vernetzen. Damit soll der Aufbau einer landesweiten „Community of Practice“ für die Weiterbildung gefördert werden [14]. Um die Nachhaltigkeit der Inhalte der Summer School zu erhöhen, findet einige Monate nach dem Kurs ein Online-Treffen mit Teilnehmer*innen und Instruktor*innen statt, bei dem Erfolgsgeschichten aber auch Schwierigkeiten bei der Umsetzung von Kursinhalten am Arbeitsplatz ausgetauscht werden.
Die enge Verbindung und der kontinuierliche akademische Austausch zwischen dem SIWF/ISFM-Programm und dem RCP zeigt sich auch daran, dass die englischsprachigen RCP-Workshops weitergeführt werden. RCP-Dozent*innen geben jährlich eine Präsenzwoche sowie Online-Workshops. Diese RCP-Workshops fügen sich auch in das modulare System des Programms ein: „Clinical teaching“, „Feedback & Assessment“ und „Leadership & Teamwork“ decken die Stufe I ab; „Supporting trainees in difficulties“ bedienen die Stufe II. Als weitere Verbindung zum RCP haben die Mitglieder der „Core Faculty“ den Akkreditierungsprozess des RCP durchlaufen.
2.3. Durchführung des Programms (Kern Schritt 5)
Das Programm startete mit Ganztages-Workshops, damit die Teilnehmer*innen, je nach ihren Bedürfnissen einzelne Workshops oder eine Reihe von mehreren Workshops besuchen können. Die Workshops wurden in verschiedenen Landesregionen und in drei Landessprachen angeboten (Französisch, Deutsch und ab Frühjahr 2024 Italienisch). Die entsprechenden Sprachkenntnisse waren innerhalb der „Core Faculty“ repräsentiert. Von der Tagestruktur dauert jeder Workshop von 9:00 bis 16:30 Uhr, um eine unkomplizierte Teilnahme auch bei Anreisezeiten von bis zu 2 Stunden zu ermöglichen. Aus der Erfahrung der ersten beiden Jahre lag die ideale Teilnehmerzahl für ein lernförderliches Klima bei etwa 22 (+/-4); damit kann auch eine adäquate Gruppengröße für Rollenspiele in (mehreren parallelen) Kleingruppen und mit individuellem Feedback durch das Trainer-Team erreicht werden. Das Trainer-Team besteht aus drei Personen (spezifische Zusammensetzung s.u.: „Educator Development“). Administrativ wird das Programm durch das SIWF/ISFM sowie durch eine Kongressagentur unterstützt. Die Zielgruppe sind in erster Linie Ärzt*innen mit Weiterbildungsfunktion, doch können in ausgewählten Fällen auch andere Personen teilnehmen, wenn sie in die ärztliche Weiterbildung eingebunden sind (z. B. klinische Psycholog*innen). Auf Wunsch können die Workshops als „Inhouse“-Kurse für Abteilungen, Krankenhäuser oder medizinische Fachgesellschaften vereinbart werden. Inhalte und Lernziele der „Inhouse“-Workshops sind identisch mit dem modularen Programmaufbau, so dass inerhalb des Programms keine „Workshop-Mischungen“ entstehen. Der Lehrkörper hat ein Mandat vom SIWF/ISFM. Um die ökonomische Nachhaltigkeit des Programms zu gewährleisten, decken die Teilnahmegebühren den grössten Teil der Kosten ab, zumal die Teilnehmer*innen ihre Gebühren in der Regel von ihren Heimatinstitutionen erstattet bekommen. Zur Absicherung des Programms während der Einführungsphase steht das SIWF/ISFM für den finanziellen Restbetrag ein.
Bis Ende 2023 wurden mehr als 50 Eintages-Workshops und drei Summer Schools für mehr als 600 klinische Supervisor*innen durchgeführt.
2.4. Evaluation und Feedback (Kern Schritt 6)
2.4.1. Evaluationsverfahren
Jeder Workshop wurde von den Teilnehmer*innen mit einem schriftlichen Evaluationsbogen bewertet. Für ein möglichst authentisches Feedback wurde der Fragebogen einfach gehalten. Es wurde gefragt, ob die Erwartungen an den Workshop erfüllt wurden, ob der Inhalt für die tägliche klinische Arbeit relevant war, von welchen Kursinhalten am meisten profitiert wurde und was in Zukunft verbessert werden sollte. Für die Bewertung der „Erfüllung der Erwartungen“ und der „Relevanz für den klinischen Alltag“ wurden Likert-Skalen verwendet, mit Werten von 0 (Erwartungen wurden überhaupt nicht erfüllt) bis 10 (Erwartungen wurden absolut erfüllt) und von 0 (überhaupt nicht nützlich für die tägliche Arbeit) bis 10 (sehr leicht umzusetzen). Aus den offen gestellten Fragen ergab sich, welche Workshopteile als besonders wertvoll erachtet wurden, oder welche konkreten Verbesserungen vorgeschlagen wurden. Diese betrafen z.B. das Verhältnis zwischen Plenar- und Kleingruppenphasen oder die Nützlichkeit bestimmter Lehrmethoden. Ausserdem führten die jeweiligen Workshop-Teams im Anschluss an den Workshop eine interne Nachbesprechung durch. Dazu wurde ein strukturierter Workshop-Bericht erstellt mit Basisinformationen über den Workshop, sowie Informationen zur Weiterentwicklung der Trainerkandidat*innen/„Educator Candidates“ (weitere Details s.u.). In ausgewählten Fällen (z.B. Qualitätsmanagement, Entwicklung eines neuen Workshops) führen Mitglieder der „Core Faculty“ Kursbeobachtungen durch, unterstützt mittels eines detaillierteren Beobachtungsbogens.
Die Gruppe der Instruktor*innen, die die Workshops von Beginn an entwickelt hatte („Core Faculty“, in enger Kooperation mit dem RCP), spielte eine wichtige Rolle bei der kontinuierlichen Evaluation und Weiterentwicklung des Programms. Um alle Gruppenmitglieder auf dem gleichen Informationsstand zu halten, wurde ein regelmäßiger Newsletter versandt sowie eine jährliche Retraite abgehalten zur Programmevaluation, Planung und Weiterentwicklung. Die Treffen werden auch für die kontinuierliche Fortbildung der Instruktor*innen genutzt (auch durch externe Spezialist*innen) und unterstützen die „Community of Practice“.
2.4.2. Ergebnisse der Bewertungen durch die Teilnehmer
In den ersten beiden Jahren wurden rund 30 Workshops von den Schweizer Instruktor*innen durchgeführt. Die Gesamtevaluationen sind in Tabelle 2 [Tab. 2] dargestellt. Bei diesen Workshops lag der Median der Bewertung, ob die Erwartungen der Teilnehmer*innen erfüllt wurden, bei 9 (von 10; IQR 8-9), und für die Übertragbarkeit auf die tägliche klinische Praxis bei einem Median von 8,5 (IQR 8-9).
Tabelle 2: Gesamtbewertung durch die Teilnehmer (Schweizer Workshops)
2.5. Nachhaltigkeit und Ausweitung: Entwicklung von neuen Instruktor*innen
Die klinische Glaubwürdigkeit wurde von den Workshop-Teilnehmenden als zentral für die Akzeptanz des Programms angesehen, weshalb als Grundprinzip alle Instruktor*innen tägliche Routine in der klinischen Weiterbildung haben mussten.
Für das Workshop-Programm war schon primär eine längerfristige Expansion geplant. Daher wurde frühzeitig mit der Akquise neuer Workshop-Instruktor*innen begonnen. Die Auswahl potentieller Kandiat*innen erfolgte aufgrund verschiedener Kriterien, darunter ein starkes Engagement in der Weiterbildung, gründliche Kenntnis der SIWF/ISFM-Workshops, ein Engagement für das Programm und didaktische Vorkenntnisse (z.B. „Master of Medical Education“). Die Entwicklungspfad für Instruktor*innen durchläuft einen Prozess mit den Stufen: „Educator Potential“ (EP), „Educator Candidate“ (EC), „Full Educator“ (FE). Nach der Nominierung (EP) werden die Kandidat*innen in einem 2,5-tägigen Workshop in das Programm eingeführt. Der Workshop wird von Instruktor*innen des RCP und Mitgliedern der „Core Faculty“ durchgeführt und beinhaltet neben der Einführung in die SIWF/ISFM-Kursinhalte Lektionen zum effektiven Instruieren im Rahmen des Programms. Danach nehmen die Kandidat*innen (dann als ECs) als Beobachter*innen an 1-2 Workshops zu einer Thematik teil. Als darauf folgenden Schritt unterstützen die ECs die beiden FEs eines Workshops beim Unterrichten von mindestens einem Kursteil, dies unter Supervision und mit allfälliger Hilfestellung durch die beiden FEs. Die Nachbesprechung („Debriefing“) des Workshops umfasst ein strukturiertes Feedback an die ECs, sowie eine gemeinsame Vereinbarung über die nächsten Entwicklungsschritte. Auf der Grundlage der zweimal im Jahr stattfindenden Evaluierungssitzungen der „Core Faculty“ wird festgelegt, wann ein EC zum vollwertigen Educator (FE) befördert wird. Bis Ende 2023 wurden rund 5 Personen zu FEs ernannt, weitere 20 Kandidat:innen befinden sich in den verschiedenen EC-Stufen.
3. Diskussion
Getriggert duch das Vorhaben, CBME in den nächsten 10 Jahren in der ärztlichen Weiterbildung in der Schweiz zu verankern [6], steigt das Bedürftnis nach einer didaktischen Schulung von klinischen Supervisor*innen rapide. Um dieser erhöhten Nachfrage nachzukommen, wurde ein modulares „Teach-the-teacher“-Programm mit drei verschiedenen Kompetenzniveaus etabliert und ein Ausbildungsprogramm für zukünftige Kursintruktor*innen aufgebaut.
3.1. Programmentwicklung
Die Entwicklung von der Idee bis zur Umsetzung dauerte rund drei Jahre. Ein wichtiger Erfolgsfaktor war der strukturierte Teamansatz bei der Gestaltung der ersten Workshops: zunächst in kleinen Expertengruppen, dann durch eine vertiefte Analyse aller Workshops in der „Core Faculty“ und schließlich durch kollegiale Supervision und Evaluation der Workshops bei der Durchführung. Auf diese Weise konnten Redundanzen zwischen den Workshops verringert, eine Konsistenz über das Programm hergestellt und eine workshopübergreifende Identifikation des gesamten Instruktorenteams erreicht werden. Entsprechende iterative Prozesse haben sich auch bei anderen Projekten in der medizinischen Ausbildung als erfolgreich erwiesen [15]. Ein weiterer Erfolgsfaktor war die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen vom RCP, die für eine umsichtige Übertragung der „ursprünglichen“ RCP-Workshops und dem Schweizer Programm sorgten.
Während der Entwicklungsphase verließen etwa die Hälfte der Mitglieder der initialen Planungsgruppe das Projekt. Als wichtigste Gründen hierfür wurden genannt: erstens die zeitaufwändige Programm-Entwicklung, welche Kontinuität im Projekt und ein starkes Engagement parallel zu ihrer klinischen Tätigkeit bei den Gruppenmitgliedern erforderte, und zweitens, weil eine Freistellung durch die jeweiligen Arbeitgebern nicht immer möglich war. Die intensive Phase der Programmentwicklung hat den Kern der „Core Faculty“ allerdings zusammengeschweisst und ihren Enthusiasmus für das Projekt weiter gesteigert, im Sinne einer „Community of Practice“[14].
3.2. Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung der Workshops
Die Workshops waren von Anfang an gut besucht. Dieser Erfolg war in erster Linie zurückzuführen auf die starke Unterstützung durch das SIWF/ISFM und den landesweiten Bedarf an der Umsetzung von CBME – einschließlich EPAs. Die Umsetzung solcher Programme hängt in hohem Maße von einer verlässlichen institutionellen und finanziellen Unterstützung ab [5], wobei es aber auch wichtig ist, langfristig die Tragfähigkeit aus eigener Kraft zu erriechen. Als zweiter Erfolgsfaktor wurden die Workshops auf der SIWF/ISFM-Website beworben und durch regelmässige personalisierte Erinnerungs-Mails an die Weiterbildungsstätten-Leitungen im Bewusstsein gehalten. Diese Ankündigungen wurden allerdings nicht immer an die Zielgruppe der junge klinische Supervisor*innen weitergeleitet, sodass die Werbekanäle in Zukunft weiter angepasst werden müssen. Einen dritten Erfolgsfaktor sehen wir in der engen Verbindung des Programms zu den langjährig etablierten und gut reputierten RCP-Workshops. Als Ergänzung dieser Workshops und als offizielles Projekt des SIWF/ISFM dürfte die Glaubwürdigkeit innerhalb der Schweiz hoch gewesen sein. Als letzter Erfolgsfaktor kann angenommen werden, dass die sehr zufriedenen Workshopteilnehmer*innen das Programm persönlich weiterempfohlen haben.
3.3. Wurde die Zielgruppe erreicht?
Die Workshops richteten sich an Ärztinnen und Ärzte sämtlicher Fachgebiete, welche sich in der Weiterbildung engagieren. Diese Interdisziplinarität bereicherte den persönlichen Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden. Dies brachte dies jedoch auch die Herausforderung mit sich, sämtliche Teilnehmer*innen im gleichen Maße abzuholen, z.B. bei den Fachbezügen in Rollenspielen oder der Auswahl der Fallbeispiel für das „Bedside Teaching“.
Um den Teilnehmer*innen die Möglichkeit zu geben, die Kursinhalte auf ihr eigenes Arbeitsumfeld zu übertragen, wurde ein möglichst interaktives und reflexionsförderndes Kursformat gewählt. Nach jedem Themenblock wurde diskutiert, wie die Lerninhalte im jeweiligen Arbeitsumfeld in die Praxis umgesetzt werden können. Dieser Austausch wurde zudem genutzt, die Kursinhalte weiter an die Teilnehmerbedürftnisse anzupassen, so dass sich alle Disziplinen in den Beispielen wiederfanden. Als weitere Strategie, um das breite Teilnehmerspektrum besser zu erreichen, stellten wir möglichst interdisziplinäre und geschlechtergemischte Instruktor*innen-Teams zusammen.
3.4. „Educator Development“ – Einführung neuer Kursinstruktor*innen
Nach dem erfolgreichen Programmstart bestand eine große Herausforderung in der Qualifizierung neuer Lehrkräfte für das Projekt. Qualitätskriterien mussten definiert und ein Entwicklungspfad für Kandidat*innen entworfen werden, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Vorkenntnisse. Als Vorbild dienten hier bereits etablierte Ausbildungspfade aus anderen medizinischen Bereichen, wie z.B. der Reanimationsausbildung [16]. Als aufwändig erwies sich insbesondere die praktische Einführung von Kandidat*innen (ECs) in die Workshops. Hier galt es eine individuelle Balance zwischen Förderung und Überforderung zu finden. Ob die stufenweise Einführung gelungen ist, muss weiter evaluiert werden [17], [18].
3.5. Ausblick
Um die medizindidaktischen Kompetenzen in der Weiterbildung in der Schweiz deutlicher sichtbar zu machen, bereitet das SIWF/ISFM die Festlegung entsprechender Qualitätskriterien vor. Eine Arbeitsgruppe aus Vertreter*innen der medizinischen Aus- und Weiterbildung entwickelt ein nationales Qualitätslabel für Weiterbildner*innen in den Weiterbildungsstätten mit dem Ziel der landesweiten Vergleichbarkeit unter besonderer Berücksichtigung der CBME-Prinzipien.
4. Schlussfolgerungen
Eine landesweites „Teach the teachers“-Programm wurde erfolgreich in der Schweiz aufgebaut. Die Erfolgsfaktoren lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- die Curriculumentwicklung folgte einem etablierten Modell,
- ein hoch motiviertes Team von medizindidaktischen Expert*innen unterstützte das Projekt bis zur erfolgreichen Durchführung,
- auf die Bedürfnisse der Teilnehmer*innen zugeschnittene Lerninhalte,
- effektive „Governance“ durch das SIWF/ISFM,
- frühzeitige Ausbildung zukünftiger Kursinstruktor*innen.
Trotz der erfolgreichen, landesweiten Implementierung des Programmes müssen deren Effekte auf die Umsetzung von CBME in der Schweiz noch analysiert werden.
Anmerkungen
Abkürzungen
- CBME: Kompetenzbasierte medizinische (Aus-, Weiter- und Fort-)Bildung
- EC: Educator Candidate
- FE: Full Educator
- EP: Educator Potential
- EPA: Enstrustable Professional Activity (Anvertraubare Professionelle Aktivität)
- RCP: Royal College of Physicians (of London)
- SIWF/ISFM: Schweizerisches Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung
Verfügbarkeit von Daten und Materialien
Die in der aktuellen Studie verwendeten und/oder analysierten Datensätze sind auf Anfrage beim entsprechenden Autor erhältlich oder in den ergänzenden Informationsdateien zu diesem Artikel enthalten.
Beiträge der Autor*innen
AM und JB führten die Datenerhebung und -analyse durch und verfassten das Manuskript in enger Zusammenarbeit. MBM und WB leisteten wichtige intellektuelle Beiträge während des Schreibprozesses und beaufsichtigten das gesamte Projekt. AM, JB, MBM lasen und genehmigten die endgültige Fassung. WB konnte aus Krankheitsgründen leider nur die erste eingereichte Version lesen und genehmigen.
Angaben zu den Autoren
AM arbeitet als Kaderärztin in der Medizinsichen Poliklinik am Universitätsspital Basel und ist Co-Vorsitzende des „Teach-the-Teacher“-Programms des SIWF/ISFM. Sie ist Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin und hat einen Master in Medical Education der Universität Bern.
MBM ist Präsidentin des SIWF/ISFM. Sie ist spezialisiert auf Notfallmedizin, Innere Medizin und hat einen Master in Medical Education der Universitäten Bern und Chicago.
WB war Past-Präsident des SIWF/ISFM und hat sich auf Innere Medizin und Onkologie spezialisiert.
JB ist Oberarzt meV am Institut für Anästhesiologie des Universitätsspitals Zürich, Zürich, Schweiz, Co-Vorsitzender des „Teach-the-Teacher“-Programms des SIWF/ISFM und Mitglied des EPA-Ausschusses des „SIWF/ISFM“.
ORCIDs der Autor*innen
- Andrea Meienberg: [0000-0002-0751-2469]
- Monika Brodmann Maeder: [0000-0001-5608-7887]
- Jan Breckwoldt: [0000-0003-1716-1970]
Würdigung
Der „Core Faculty“ für die Gestaltung und unermüdliche Weiterentwicklung der Workshops: Kurt Albermann, Maya Bose, Tiziano Cassina, Stefan Eisoldt, Regula Fankhauser, Sonia Frick, Priska Grünig, Henry Madlon, Marco Manchietti, Christopher Richard.
Dem RCP für die Unterstützung der Entwicklung: David Perry und Tom Baker im Namen des gesamten RCP-Teams.
AM, MBM and JB möchten hiermit ihre tiefe Dankbarkeit gegenüber Werner Bauer zu Ausdruck bringen. Werner, der kürzlich nach längerer schwerer Krankheit verstorben ist, hat das Schweizer „Teach-the-teacher“-Program initiiiert. Er gründete seine Initiative auf die feste Überzeugung, dass „lehrende Einrichtungen“ eine bessere Patient*innenversorgung leisten. Ohne Werner wär das „Teach-the-teacher“-Programm nicht zum Leben gekommen.
Interessenkonflikt
AM ist Co-Vorsitzende des SIWF/ISFM „Teach-the-teacher“-Programms, MBM ist Präsidentin des SIWF/ISFM, WB ist ehemaliger Präsident des SIWF/ISFM, JB ist Co-Vorsitzender des SIWF/ISFM „Teach-the-teacher“-Programms.
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