Digitale Medizin. Erkennen, Verstehen, Heilen – 66. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) e.V. und 12. Jahreskongress der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) e.V.
Björn Schreiweis 11 Institut für Medizinische Informatik und Statistik, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, Deutschland
Editorial
Unter dem Motto „Digitale Medizin. Erkennen, Verstehen, Heilen“ vereinen die Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS) e.V. und die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung (TMF) e.V. 2021 ihre Jahrestagung bzw. ihren Jahreskongress in einer gemeinsamen reinen Onlinetagung. Dabei sind sowohl Themen aus den Bereichen Medizininformatik, Biometrie, Epidemiologie, Medizinische Dokumentation und Bioinformatik, aber auch fächerübergreifende Themen vertreten.
Das Motto der Tagung zeigt die Chancen und Herausforderungen der immer stärker digitalisierten Medizin auf, ist aber gleichermaßen bereits für die nicht digitalisierte Medizin gültig. Erstmals finden die Jahrestagung der GMDS und der Jahreskongress der TMF gemeinsam statt. In der andauernden COVID-19-Pandemie erhalten die Themen der Tagung zunehmend an Bedeutung und sind von steigendem öffentlichem Interesse.
In diesem Jahr konnten aus den eingereichten Beiträgen drei Beiträge für die Publikation in dieser Sonderausgabe der MIBE zur Veröffentlichung ausgewählt werden.
Timmer [1] stellt den aktuellen Stand, die Struktur und die fachrelevanten Lernziele im Nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin vor. Dabei setzt sie den Fokus insbesondere auf die Fächer der GMDS (Epidemiologie, Biometrie und Medizininformatik („Q1-Fächer“)). Des weiteren erläutert sie die aus der Überarbeitung resultierenden Herausforderungen bei der Umgestaltung der sogenannten Q1-Fächer.
Oeppert et al. [2] beschreiben die Übermittlung von Krebsregisterdaten an das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen mittels eines Datenmodells, das auf dem HL7 Standard Fast Healthcare Interoperability Resources (FHIR) basiert. Hierfür wurde eine entsprechende Schnittstelle entwickelt.
Botschmanowski et al. [3] untersuchen den Einfluss der Einführung von Whiteboards als Lean-Management-Werkzeug auf die Verweildauer von Patientinnen und Patienten in zwei Krankenhäusern. Sie zeigen, dass es einen geringen zunächst negativen, dann positiven Einfluss geben kann, sich dieser aber zurückbildet, und legen die Vermutung nahe, dass eine kontinuierliche Einbeziehung der Mitarbeiter notwendig wäre.
Die drei Beiträge zeigen das Spektrum der GMDS auf und gehen auf die gesamte Bandbreite ein. Dies beinhaltet sowohl die Lehre als auch neue Entwicklungen sowie die Evaluation in der Routineversorgung.
Anmerkung
Interessenkonflikte
Der Autor erklärt, dass er keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel hat.
Literatur
[1] Timmer A. Wissenschaft im neuen Curriculum Humanmedizin – Bericht zum neuen Nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM 2.0) aus Perspektive der in der GMDS vertretenen Kompetenzen. GMS Med Inform Biom Epidemiol. 2021;17(4):Doc16. DOI: 10.3205/mibe000230[2] Oeppert L, Hartz T, Wehner K, Schrader T, Meier J. FHIR-Datenmodell zur Übermittlung von Tumordaten zwischen Krebsregistern und IQTIG. GMS Med Inform Biom Epidemiol. 2021;17(4):Doc17. DOI: 10.3205/mibe000231
[3] Botschmanowski J, Nolte L, Hüsers J, Esdar M, Hübner U. Mit welchen Verweildaueränderungen gehen Whiteboards als Lean-Management-Werkzeuge einher? Eine retrospektive Zeitreihenstudie in zwei Krankenhäusern. GMS Med Inform Biom Epidemiol. 2021;17(4):Doc18. DOI: 10.3205/mibe000232