Klinische Umweltmedizin ganz groß?: Lehrkonzept Umweltmedizin im Modellstudiengang Medizin der Universität Witten / Herdecke
Monika A. Rieger 1Matthias Buntrock-Schweer 2
Jörg Reißenweber 3
Martin Weskott 4
1 Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Medizin, Arbeitsmedizin, Witten, Deutschland
2 Gesundheitsamt Wuppertal, Umweltmedizinischer Dienst/Hygiene, Wuppertal, Deutschland
3 UWH Forschungsgesellschaft mbH, Zentrum für Elektropathologie, Witten, Deutschland
4 Wuppertaler Stadtwerke AG, Leitender Betriebsarzt, Wuppertal, Deutschland
Workshop
Seit dem Jahr 2000 wird an der Universität Witten/Herdecke der Modellstudiengang Humanmedizin angeboten - zunächst ohne Vermittlung spezifischer umweltmedizinischer Lehrinhalte. Mit der neuen ÄAPPO wurde ein Lehrangebot im Querschnittsbereich klinische Umweltmedizin erforderlich. Die Integration entsprechender Veranstaltungen in das Curriculum erfolgte mit dem Ziel, die Themen über das Studium verteilt einzubinden. Das aktuelle Konzept sieht vor, die Inhalte einer Einführungsveranstaltung (Ende des zweiten Studienjahres) im fünften Jahr an einem Workshop-Tag und in einer Exkursion wieder aufzugreifen. Die thematischen Schwerpunkte lassen sich mit den Schlagworten fassen: "Was ist Umweltmedizin?", "Informationsquellen für umweltmedizinische Fragestellungen", "Risikokommunikation", "Belastung der Innenraumluft", "Belastung der Außenluft", "Belastung durch elektromagnetische Felder". Thema der Exkursion ist die Trinkwassergewinnung und -kontrolle. Die Lehre wird von Lehrbeauftragten erbracht, die auf Erfahrungen aus verschiedenen für die Umweltmedizin relevanten Bereichen zurückgreifen können: die allgemeinmedizinische Praxis, der öffentliche Gesundheitsdienst und die Forschung. Die Evaluation der ersten Lehrveranstaltungen machte deutlich, dass das Interesse der Studierenden am Fach Umweltmedizin trotz der praxisnahen Gestaltung der Lehrangebote vergleichsweise gering war. Ursachen und mögliche Modifikationen des Unterrichts sollen auf der Tagung diskutiert werden.